Plattdeutsches Wort 2021: „butschern‟

(Thema des Tages vom 31.05.2021)



Fritz-Reuter mit dem Wort des Jahres 2020
Bild: NDR


Das plattdeutsche Wort des Jahres heißt „butschern‟ (butjern/ buttjern). Es wurde nach einem jährlich stattfindenden Aufruf vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum aus zahlreichen Einsendungen ausgewählt. Die ursprüngliche Bedeutung im Sinne von „umherstrolchen‟ wird aktuell in Coronazeiten auch als „einfach raus gehen, mal was unternehmen‟ verstanden. Weil dieses Bedürfnis gerade bei Kindern und Jugendlichen besonders groß ist, verwundert es auch nicht, dass die Einsenderin aus der Region Demmin selbst noch im jugendlichen Alter ist.
Das Plattdeutsche Wort wurde in drei Kategorien gesucht:
1. das schönste plattdeutsche Wort
2. der beste aktuelle plattdeutsche Ausdruck (eine Neuschöpfung sozusagen)
3. die liebste Redensart oder das liebste Sprichwort.

Als schönsten plattdeutschen Ausdruck kürte die Jury in diesem Jahr „Holl di fuchtig!‟ Obwohl der Ausdruck sehr bekannt und in vielen Gegenden geläufig ist, hat er in dieser Zeit an Aktualität und inhaltlich auch an Bedeutung gewonnen. War es früher eher eine Floskel, so meint man jetzt sehr genau, was gesagt wird: Bleib gesund!!! Wohl deshalb haben sich auch so viele der Juroren dafür entschieden. Der Einsender kommt aus der Müritz-Region.

Schließlich wurde auch eine besondere Redensart ausgewählt. In dieser Kategorie hat sich sehr knapp das folgende Sprichwort durchgesetzt: „Dat gröttste Glück, as mi bedücht, hett, wer up Glück lecht kein Gewicht.‟ Diese Zuschrift erreichte die Jury aus der Region Stralsund.

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder viele Menschen in ganz Norddeutschland an der Suche nach dem plattdeutschen Wort des Jahres beteiligt. Zuschriften kamen aus 5 Bundesländern. Die Palette der eingesandten Worte und Redewendungen war breit. Wie schon 2020 spielte jedoch auch hier die Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie eine große Rolle. Was die Veranstalter, das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen und den Heimatverband M-V besonders freut, ist die Beteiligung junger Menschen. Der jüngste Teilnehmer ist stolze 2 Jahre alt und kommt aus Ostfriesland.

Verkündet wurden die drei siegreichen Begriffe am vergangenen Wochenende in Rostock, wo die Eröffnung der ersten landesweiten Plattdeutschen Woche in Mecklenburg-Vorpommern stattfand. Diese dauert noch bis zum 6. Juni, pandemiebedingt muss dabei allerdings auf gesellige Zusammenkünfte verzichtet werden.

In dem Digitalen Wörterbuch Niederdeutsch: buttjern, Buttje