Fritz Reuter: Das Leben auf dem Lande: Ut mine Stromtid
(Thema des Tages vom 11.02.2023)
Übers.: Barbara u. Friedrich Minssen [1. Aufl. 1975]
Verlagsangaben: "Fritz Reuter (1810-1874) war einer der bedeutendsten Humoristen der deutschen Literatur. Vor allem dem süddeutschen Publikum blieb das lange Zeit verborgen, da seine großen Erzählungen in Plattdeutsch verfaßt waren. Die DDR trieb einigen Aufwand mit Reuter, der, als Student der Rechte nach dem Hambacher Fest 1833 in Berlin verhaftet und 1836 wegen der Mitgliedschaft in einer als revolutionär eingestuften Jenaer Burschenschaft zum Tode verurteilt, in die Ahnengalerie prokommunistischer Geister aufgenommen werden sollte. Von König Friedrich Wilhelm IIl. zu dreißigjähriger Festungshaft begnadigt, kam Reuter aufgrund einer Amnestie nach sieben Jahren frei.
Es folgte seine Zeit als Landwirtschaftseleve (Strome) auf Mecklenburgischen Gütern, die ihn in eine bürgerliche Existenz zurückführte und die er in seinem in Mecklenburger Platt geschriebenen Hauptwerk Ut mine Stromtid breit, farbig und temperamentvoll schilderte - einschließlich des unvergleichlichen »Entspekters«, ein ungeschulter, aber hochphilosophischer Kopf, lebensklug, weltweise und zu den herrlichsten Sprachschöpfungen beflügelt. Das plattdeutsche Idiom dieses rankenreichen Panoramas hat den südlich der Lippe und nach 1940 Geborenen seinen Genuß bislang verwehrt. Deshalb wurde dieses Buch aus dem Plattdeutschen übertragen sowie kommentiert von Friedrich und Barbara Minssen."
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