Ferdinand Krüger
* 27.10.1843 Beckum
+ 8.2.1915 Essen
geb. 27. Oktober 1843 in Beckum als Sohn eines Gerichtsschreibers; nach dem Tod seines Vaters 1848 zieht die Familie nach Ahlen, hier besucht er die Volksschule, von 1854-1856 die Rektoratsschule in Menden, wo seine verheiratete Schwester lebt, ab 1858 besucht er das Gymnasiums in Warendorf, danach in Coesfeld, beide muß er wegen Schulvergehen verlassen, 1862 macht er das Abitur in Brilon, er studiert danach in München Medizin, 1864 in Greifswald und 1866 für ein Semester in Würzburg, kurze Teilnahme am Krieg von 1866, im Wintersemester 1866 Fortsetzung seines Medizinstudiums an der Universität Berlin, wo er 1867 promoviert, 1868 macht er das Staatsexamen, 1869 läßt er sich für immer in Linden bei Bochum nieder, wo er bis 1911 eine ärztliche Praxis führt und von 1885 bis 1911 zugleich Leiter des Lindener Krankenhauses ist, 1910 wird zum Geheimen Sanitätsrat ernannt, er übernimmt den Vorsitz im Westfälischen Dichter- und Schriftstellerbund, er verbringt seinen Ruhestand, nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin-Dahlem, in Essen-Bredeney, wo er am 8. Februar 1915 stirbt.
Krügers Bedeutung als Dialektschriftsteller liegt darin, daß es ihm als erstem westfäl. Autor gelungen ist, ernsthafte Themen und Probleme in Dialektromanen abzuhandeln. Ähnlich wie Klaus Groth mit seiner spätromantischen Lyrik den nordniedersächsischen Dialekt literaturfähig machte, bereitete K. mit der Abkehr von der "Döönkes-Literatur" den Weg für seine westfälischen Nachfahren Wibbelt und Wagenfeld. (NDB)
Grab: Evangelischer Friedhof Hattingen
Denkmäler, Benennungen: Beckum: Gedenkstein mit einem Bronzerelief Krügers. - Krüger-Denkmal auf dem Wilhelmsplatz. - Neben diesem Denkmal mehrere Findlinge mit einer Erinnerungstafel. - Krüger-Zimmer mit Porträt und weiteren Exponaten im Stadtmuseum (Markt 1)
mehr: 1,88; 3,45