Informationen zu „Abendfrȩden“


Otto Speckter: Abendfrȩden Illustration von Otto Speckter zu „Abendfrȩden“:


Entstehungszeit

„Abendfrȩden“ ist Oktober/November 1851 entstanden und seit der ersten Auflage im „Quickborn“ enthalten.

Quelle

Abdruck nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 194.

Wortgetreue Übersetzung

Die 5. Auflage des Quickborn erschien 1856 „mit einer wortgetreuen Übersetzung und einem Vorwort für hochdeutsche Leser“. Die Übersetzungen stammen von Groth selbst und von Karl Müllenhoff. Sie erheben keinen literarischen Anspruch, sondern verstehen sich als Hilfe für den Hochdeutschen.
online ansehen: Link zur Übersetzung 〉〉

Quelle Audiodatei

Die Lesung von Reimer Bull ist mit freundlicher Genehmigung des Quickborn-Verlages entnommen von der CD

Op Visiten bi Klaus Groth
68 Min., CD, Format: 14,0 x 12,0 cm
Preis: 15.00
ISBN 978-3-87651-253-2
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Eine Übertragung ins Mecklenburgische und Klaus Groths Reaktion


1854 erschien im Hinstorff-Verlag eine Anthologie plattdeutscher Texte herausgegeben von Heinrich Friedrich Wilhelm Raabe, der auch den „Abendfrȩden“ enthielt. Allerdings mit einer Änderung: Der Text wurde der Mecklenburgischen Schreibweise angepasst. siehe online 〉〉

Hier der Text im Original:


Klaus Groth urteilt:
„Wer´t mag de magt´t un wer´t nich mag de mag´t je wull ni mægen“ und er lässt keine Zweifel daran, dass er es nicht mag:
„Ich schrieb plattdeutsch in ditmarsischem Dialekt, weil man sich an eine lebendige Mundart anschließen muß, weil das Ditmarscher Platt in dem abgelegenen Winkel sich am reinsten erhalten hat (..) und weil es mir am vertrautesten war. Dabei habe ich aber die offenbaren Unarten der Mundart recht absichtlich unterdrückt und vermieden. Dahin gehört z.B. die Auflösung des e in ei, des ö in au usw. Nun übersetzt mich ein Herr Raabe in seinem Allgemeinen plattdeutschen Volksbuch in Auswahl ins Meklenburgische
          Dei Welt is rein sau sachen
          As leig sei deip in Draum. “
Interessant ist zunächst, dass Klaus Groth Raabe falsch zitiert, wo Raabe so schreibt, zitiert Groth sau, aus leg wird leig, aus Drom wird Draum.
Interssant weiter: Groths (falsches) Zitat gibt etwas anderes richtig wieder: den Dithmarscher Dialekt! Man lasse sich nur noch einmal den Text von Reimer Bull vorlesen. Und das Dithmarscher Platt, das Reimer Bull spricht, wurde auch schon zu Groths Zeiten dort so gesprochen. Das ist überzeugend dargelegt worden (Kohbrok 1901 >>> , S. 26 ff.) und wird von Groth bestätigt durch sein „absichtlich unterdrückt“.
Was ist aber dann die Dithmarscher Mundart ohne „offenbare Unarten“, die Groth schreibt? Gar eine an den Dithmarscher Dialekt angelehnte dichterische Kunstsprache?
An späterer Stelle soll darauf zurückgekommen werden.

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