Schreibung:
Original
Nordniederdeutsch („HH“) 〉〉
Text mit Übersetzung 〉〉

Klaus Groth


Abendfrȩden


De Welt is rein so sachen,
As leeg se deep in Drom,
Man hört ni weenn noch lachen,
Se ’s lisen as en Bom.

Se snackt man mank de Blæder,
As snack en Kind in Slap.
Dat sünd de Wegenleder
Vær Köh un stille Schap.

Nu liggt dat Dörp in Dunkeln
Un Nȩwel hangt dervær.
Man hört man ȩben munkeln,
As keem’t vun Minschen hȩr.

Man hört dat Veh int Grasen,
Un Allens is in Frȩd,
Sogar en schüchtern Hasen
Sleep mi vær de Föt.

Das wul de Himmelsfrȩden
Ahn Larm un Strit un Spott,
Dat is en Tid tum Bȩden -
Hör mi, du frame Gott!

„Abendfrȩden“ ist Oktober/November 1851 entstanden und seit der ersten Auflage im „Quickborn“ enthalten.
Text nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 194.