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Klaus Groth


Still, min Hanne


Still min Hanne, hör mi to!
Lüttje Müse pipt int Stroh,
Lüttje Vageln slapt in Bom,
Röhrt de Flünk un pipt in Drom.

Still min Hanne, hör mi an!
Buten geit de böse Mann,
Baben geit de stille Maan:
„Kind, wull hett dat Schrigen dan?“

Æwern Bom so still un blank,
Æwert Hus an Hȩben lank,
Un wo he frame Kinner süht,
Kik mal an, wa lacht he blid!

Denn seggt he to de böse Mann,
Se wüllt en bȩten wider gan,
Denn gat se beid, denn stat se beid
Æwert Moor un æwer de Heid.

Still min Hanne, slap mal rar!
Morgen is he wedder dar!
Rein so gȩl, rein so blank,
Æwern Bom an Himmel lank.

All int Gras de gȩlen Blom!
Vageln pipt in Appelbom,
Still un mak de Ogen to,
Lüttje Müse pipt int Stroh.

„Still, min Hanne“ ist seit der 1. Aufl. 1852 im „Quickborn“ enthalten.
Abdruck nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 9.