Lieder: Volkslied
Dat du mien Leevsten büst
Dat du wull weest;
Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht,
Segg wo du heest.
Kumm du üm Middernacht,
Kumm du Klock een,
Voder slöppt, Moder slöppt,
Ik sloop alleen.
Klopp an de Komerdöör,
Foot an de Klink,
Voder meent, Moder meent,
Dat deit de Wind.
Kummt denn de Morgensteern,
Kreiht de oll Hohn,
Leevster mien, Leevster mien,
Denn musst du gohn.
Sachten den Gang henlang,
Lies mit de Klink:
Voder meent, Moder meent,
Dat deit de Wind.
Im Nordniederdeutsche sagt man: mien Lütten, mien Leevsten usw., man verwendet den Objektfall (Dativ/Akkusativ) statt des Nominativs (Lütter, Leevster usw.).
Leevsten ist die Substantivierung des Superlativs von leef (gesteigert: leef, lever, leevst / leefst)
Der Objektfall Leevsten ist gleich für die männliche und weibliche Form (Leevster, Leevste), so dass in den ersten drei Strophen, den ursprünglichen also, nicht klar ist, ob eine Frau einen Mann erwartet oder umgekehrt ein Mann eine Frau.
Leevsten ist die Substantivierung des Superlativs von leef (gesteigert: leef, lever, leevst / leefst)
Der Objektfall Leevsten ist gleich für die männliche und weibliche Form (Leevster, Leevste), so dass in den ersten drei Strophen, den ursprünglichen also, nicht klar ist, ob eine Frau einen Mann erwartet oder umgekehrt ein Mann eine Frau.